Ein Hollywood-Märchen aus Warth-Schröcken.
Ein Dorf voller Olympiasieger: Kennen Sie alle drei Erfolgsgeschichten?
Es war einer der emotionalsten Momente der Olympischen Winterspiele 2022, ein echter Gänsehautmoment, ein Moment in dem ganz Österreich vor den Bildschirmen mitfieberte und mit ganzer Kraft einem Warther die Daumen drückte.
Einem, der immer als Talent im Skizirkus galt, der seinem Vater, dem Olympiasieger Hubert Strolz von 1988 nacheiferte, einem, dem im Alter von 29 Jahren aber kaum noch jemand den ganz großen Durchbruch zutraute. Und was für eine sensationelle Wendung die Geschichte für Johannes Strolz nehmen sollte.
Denn die Olympischen Spiele wurden zu seinem Moment, zu seinem großen Auftritt, seinem persönlichen Triumphzug – sie wurden zu einem Moment, als eine ganze Nation zum Fan der Geschichte des sympathischen Warthers wurde.
Die Geschichte eines Sportlers mit ehrlichem Kämpferherz, der niemals aufgibt, bescheiden bleibt, der aber immer an sich glaubt, von seinem erfolgreichen Vater leidenschaftlich unterstützt wird und am Ende auf der ganz großen Bühne belohnt wird. Geschichten wie sie der Sport nur ganz selten schreibt.
Livestream zum Empfang von Johannes Strolz.
Stolz auf Strolz.
Damit ist Johannes der jüngste und vielleicht auch der überraschendste Skistar aus der lediglich 175 Einwohner zählenden, zweitkleinsten Gemeinde Vorarlbergs - in Warth.
Seine beeindruckende Bilanz:
Bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 gewann er zweimal Gold und einmal Silber und machte damit nicht nur seine Eltern, die Familie, die Freunde und Unterstützer in Warth und Schröcken sondern auch ganz Österreich stolz.
Er reiht sich damit in die Riege der erfolgreichen Olympioniken mit Wiltrud Drexel und Hubert Strolz ein.
Apropos stolz: Die Social-Media-Community widmet ihm gleich einen eigenen Hashtag und feiert den neuen Olympiasieger mit #stolzaufstrolz.
Ein steiniger Weg.
Sein Weltcup-Debüt gab Johannes Strolz bereits Ende 2013. Erst fünf Jahre später, im Jahr 2018 gewann er seine ersten Weltcup-Punkte. Wieder zwei Jahre später im Januar 2020 schaffte er sein erstes Top-Ten-Resultat im Weltcup. Allerdings folgten dann Rückschläge, so dass er im Frühjahr 2021 aus dem ÖSV-Kader gestrichen wurde.
Und erst jetzt beginnt sein unglaublicher Aufstieg: Er behielt den Glauben an sich selbst und entschied sich, seine Karriere auf private Kosten fortzusetzen. Aus Mangel an Alternativen stand er abends nach dem Training im Skiraum, feilte Kanten, wachste Beläge und arbeitet als sein eigener Servicemann – immer unterstützt von Vater Hubert. Doch anscheinend motivierte ihn die Doppelbelastung, denn am 9. Januar 2022 legte er für viele überraschend den Grundstein für sein Olympiamärchen – er gewann sensationell mit der Startnummer 38 sein erstes Weltcuprennen in Adelboden und wurde mit diesem Ergebnis automatisch für den Österreichischen Olympiakader nominiert.
Wie der Vater, so der Sohn!
Und hier nahm die Familiengeschichte von Hubert und Johannes Strolz ihren bekannten Lauf:
Genau 34 Jahre nachdem der Warther Skirennläufer Hubert Strolz im Kombinationsslalom (Calgary, 1988) die olympische Goldmedaille – und die Silberne im Riesenslalom gewann, gelang seinem Sohn Johannes sein eigenes Olympiamärchen.
Auch Hubert „Hubsi“ Strolz kann auf über 30 Podiumsplätze zurückblicken. Wobei er heute lieber zurückgezogen in Warth lebt und arbeitet. Zusammen mit seiner Frau Birgit lebt er im Haus Hubertus, wo Birgit die Gäste betreut und Hubert Landwirt aus Leidenschaft ist. Als Skilehrer fördert er in der örtlichen Skischule Warth schon früh junge Talente.
Mit beeindruckenden Leistungen fuhr Johannes Strolz zur Goldmedaille in der Kombination, zur Silbernen im Slalom – und als Draufgabe erneut zur Goldenen im Mannschaftswettbewerb!
Der frisch gebackene Doppel-Olympiasieger ist damit der einzige alpine Skisportler der als Sohn eines Olympiasiegers den Erfolg des Vaters mit dem Gewinn zweier Goldmedaillen übertreffen konnte.
„Es ist unglaublich, dass wir beide das erreichen konnten.
Es ist einfach schön, wenn der Sport solche Geschichten schreibt!"
Hubert Strolz
Warth-Schröcken ist ein Olympiadorf.
Wie bereits erwähnt, reiht sich Johannes Strolz (Peking 2022 – 2x Gold, 1x Silber) damit neben seinem Vater Hubert Strolz
(Calgary 1988 – 1x Gold, 1x Silber) in die Geschichtsbücher ein.
Die beiden sind aber nicht die einzigen erfolgreichen Warther Winterolympioniken!
Wiltrud Drexel.
Diese Dame reihte sich als Erste in die Warther Erfolgsgeschichte ein.
Die Skiläuferin Wiltrud Drexel war viermal Österreichische Meisterin, holte bei Olympia in Sapporo 1972 die Bronze-Medaille im Riesentorlauf und gewann 1968/69 den Abfahrtsweltcup.
Außerdem gewann sie bei der Weltmeisterschaft 1974 die Bronzemedaille in der Abfahrt.
Auch im Weltcup gelangen ihr 22 Podestplätze und fünf Abfahrtssiege.
Heute lebt sie immer noch in Warth in Vorarlberg und führt eine Pension.
Die Warther wissen halt wie es geht.
Man sieht schon – die Dichte an hervorragenden Skifahrern und Skitalenten bei uns in Warth-Schröcken am Arlberg ist beeindruckend.
Das ist wenig verwunderlich – bei den optimalen Bedingungen die hier Winter für Winter vorherrschen.
Durch die Anbindung an Ski Arlberg stehen somit 88 Liftanlagen und 303 Pistenkilometer zur Verfügung – und das schneesicher bis spät in die Ski-Saison hinein.
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01.04.2022 - 15:54
Ralf Widmann
Eine Wahnsinnsgeschichte von Johannes in diesem Winter. Ich hab bei jedem Rennen vorm Fernseher mit ihm mit gefiebert und mich total über seine Erfolge gefreut. Als langjähriger Stammgast von Warth bin ich natürlich dieses Wochenende auch in Warth dabei und freu mich schon auf den Empfang am Sonntag. Schöne Grüße Ralf Widmann
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01.04.2022 - 16:43
Gerlinde Jenewein
Ein Traun wurde wahr - und er war mit eigener Kraft und Ausdauer - sehr verdient und ich hatte noch nie so lange und frühe TV Stunden, wo ich so aufgeregt und mit so viel Spannung die Sekunden mitgefiebert habe. Als deine Steuerberaterin bin ich so stolz, dass du Österreich so stolz gemacht hast. Dein Name ist einfach eine Garantie Nur das Beste und Gesund bleiben Gerlinde Jenewein aus Götzens
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06.04.2022 - 13:49
Wolfgang Beier
Ja, wir kennen die Erfolgsgeschichten von Wiltrud, Hubert und Johannes. Seit über 50 Jahren als Gast des Hauses „Hubertus „ haben wir den Werdegang der Warther Medaillengewinner hautnah erleben können. Jede Geschichte steht für sich und die schreibt das Leben nur einmal. Insbesondere was Hubert und Johannes, Vater und Sohn zusammen erreicht haben ist unglaublich und zugleich historisch. Dazu kann man nur gratulieren.
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