Naturjuwel Körbersee.

Im malerischen Walserdorf Schröcken, eingebettet in die beeindruckende Berglandschaft des Hochtannberggebiets, liegt der Körbersee – ein kleines Naturparadies, das seit jeher Wanderer und Naturliebhaber verzaubert. Mit einer Fläche von dreieinhalb Hektar, einer Tiefe von acht Metern und einer Wassertemperatur von bis zu 24 Grad im Hochsommer sind dies die nüchternen Fakten, die jedoch kaum die Magie dieses Ortes einfangen können. Der Körbersee ist viel mehr als das: ein Rückzugsort der Stille, ein verstecktes Juwel, das die Herzen seiner Besucher höherschlagen lässt.

Dieser abgelegene Ort ist nur zu Fuß erreichbar, keine Straße führt hierher. Ein schmaler Weg schlängelt sich am Ufer entlang und führt zu den Stufen eines kleinen Hotels. Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre: gedämpftes Stimmengewirr, das Klirren von Besteck, und der sanfte Wind, der durch die Bäume streift. All dies schafft eine Oase der Ruhe, weit abseits des hektischen Alltags.

Trotz seiner Abgeschiedenheit erlangte der Körbersee am 26. Oktober 2017 in der ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ große Aufmerksamkeit. Der kleine Bergsee wurde als schönster Platz Österreichs gekürt, und das Publikum im TV-Studio in Wien jubelte, als die atemberaubenden Bilder dieses Naturwunders über die Bildschirme flimmerten. Doch der Körbersee selbst blieb still – unberührt von dem landesweiten Applaus, ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint.

Ein Kraftort, der die Sinne berührt.

Umgeben von satten Alpwiesen, auf denen friedlich Kühe grasen, und überragt von der imposanten Juppenspitze, die mit ihren 2.412 Metern majestätisch in den Himmel ragt, spiegelt der Körbersee die markanten Umrisse der Berge in seinem kristallklaren Wasser wider. Diese Szenerie wirkt fast surreal – wie aus einem Bildband, perfekt in Szene gesetzt. Doch der Zauber dieses Ortes liegt in seiner Echtheit, in der unberührten Natur, die Besucher in Staunen versetzt.

Am Ufer des Sees befindet sich das Berghotel Körbersee, ein Ort, der Wanderer und Skifahrer gleichermaßen willkommen heißt. Ursprünglich 1930 von Franz Xaver Strolz, einem Pionier des Tourismus, eröffnet, sollte das Hotel an einer geplanten wintersicheren Straße von Schröcken nach Lech liegen. Doch der Zweite Weltkrieg verhinderte den Bau der Straße, und das Hotel blieb bis heute ein abgeschiedenes Refugium – geführt von der Familie Schlierenzauer, die hier hoch oben das ganze Jahr über lebt.

Ein Naturerlebnis für Sommer- und Winterliebhaber.

Die Besucher des Körbersees schätzen die friedliche Atmosphäre, die Abgeschiedenheit und die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Im Sommer zieht der See Wanderer an, die auf familienfreundlichen Wegen von Schröcken oder dem Hochtannbergpass den Körbersee in etwa 40 Minuten erreichen. Der Rundblick von der Terrasse des Berghotels, bei einem Stück hausgemachten Apfelstrudel genossen, ist dabei ein Erlebnis für sich. Oft ziehen Paare im Ruderboot über den See, und nicht selten wird dieser romantische Ort für Heiratsanträge gewählt.

Doch auch im Winter ist der Körbersee ein beliebtes Ziel. Skifahrer kommen über die Pisten des Salobers oder den Falkenkopflift hierher und erleben die einzigartige Winterlandschaft. Über 40 Jahre lang hat die Familie Schlierenzauer Schneemessungen durchgeführt, die bestätigen, dass Warth-Schröcken das schneereichste Skigebiet der Alpen ist. Der Schnee verwandelt die Landschaft in ein weiches, wattiges Winterwunderland und dämpft alle Geräusche – eine Stille, die man förmlich spüren kann.

Ein verborgener Schatz inmitten der Alpen.

Der Körbersee liegt gut verborgen auf 1.654 Metern Höhe, umgeben von den Gipfeln des Lechquellengebirges. Der Braunarl, der höchste Berg des Bregenzerwaldes, und der mächtige Widderstein ragen über das Tal hinaus und bieten atemberaubende Ausblicke. Hier, in dieser unberührten Natur, gedeihen seltene Pflanzen, und immer mehr Menschen entdecken diesen Ort für sich – sei es, um nach einer Wanderung im kristallklaren Wasser zu baden oder sich einfach von der Schönheit der Natur berühren zu lassen. Schließlich hat der Körbersee sogar Trinkwasserqualität.

Dieser besondere Platz, seit der Eisenzeit von Menschen besiedelt und heute unter Naturschutz stehend, zieht seit Jahrhunderten Wanderer, Skifahrer und Ruhesuchende an. Die Auszeichnung als „Schönster Platz Österreichs“ im Jahr 2017 brachte ihn ins Rampenlicht – doch der Zauber des Körbersees bleibt ungebrochen: ein Ort der Stille, der Kraft und der natürlichen Schönheit.